Das Kreuz mit dem Gewissen
Augustinergespräch zum Gedenken an Luthers Reise zum Reichstag nach Worms
PM 023/2021
Über die Gewissensfreiheit in stürmischen Zeiten sprechen Prof. Dr. Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, und Dr. Thies Gundlach, Vizepräsident des Kirchenamtes der EKD und Leiter Hauptabteilung „Kirchliche Handlungsfelder und Bildung“, beim Augustinergespräch. Moderieren wird die Journalistin Ulrike Greim, Rundfunkbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Das Augustinergespräch findet per ZoomKonferenz im Internet statt am Mittwoch, 7. April, von 17.00 bis 18.30 Uhr. Anmeldungen sind möglich unter folgendem Link. Die Zugangsdaten werden dann rechtzeitig vor der Veranstaltung verschickt. Die Veranstaltung wird organisiert vom Politischen Bildungsforum Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung in Partnerschaft mit dem Evangelischen Augustinerkloster Erfurt.
Vor genau 500 Jahren, im April 1521 zieht Martin Luther von Wittenberg zum Reichstag nach Worms. In Erfurt macht er Zwischenstation. Dort, wo er einst studierte und Mönch wurde, wird er stürmisch empfangen. Wird er doch auf dem Reichstag allen damaligen Autoritäten widersprechen und sich auf sein Gewissen berufen – sinngemäß mit den Worten „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders“. Nicht mehr die Kirche hat per se Recht, ein Einzelner hat die Chuzpe zum Widerspruch. Eine Zeitenwende, so wird später dieser mutige Schritt gewertet.
Wie steht es heute um die Gewissensfreiheit- von Luther einst eingefordert heute eher überstrapaziert? Was bedeutet es, wenn ein Mensch um Sterbehilfe bittet am Ende seines Lebens? Wenn die Bevölkerung zur Isolation angesichts einer Pandemie gezwungen wird? Wenn private Initiativen Seenotrettung leisten (müssen)? Zu viel Luther – zu wenig Autoritätsgläubigkeit? Ein Abend zum hohen Ideal der Gewissensfreiheit in stürmischen Zeiten.
Erfurt, den 31. März 2021
Kontakt: Pfarrer Bernd S. Prigge, Telefon: 0361/57660-242