Fremde Welten – Europäischer Blick
Vortrag über historischen Reisebericht nach Brasilien und Indien
PM 083/2024
Im Thüringischen Staatsarchiv in Gotha befindet sich ein außergewöhnliches Zeitdokument aus dem 18. Jahrhundert. Es ist das Tagebuch eines Offiziers über seine Reise nach Brasilien und Indien von 1782 bis 1785. Der Historiker und Archivar Dr. Steffen Arndt stellt den Reisebericht am Donnerstag, 17. Oktober, um 19 Uhr im Evangelischen Augustinerkloster zu Erfurt vor. Dazu lädt der Förderverein der Bibliothek des Ev. Ministeriums ein. Der Eintritt ist frei.
1781 ließ der britische König Georg III. im Kurfürstentum Hannover zwei Regimenter Soldaten unter dem Kommando von Christoph August von Wangenheim anwerben. Die Soldaten sollten die Handelsgesellschaft „Ostindien-Kompanie“ in Madras beim Kampf gegen die Herrscher von Mysore unterstützen. Die Reise von Wangenheims und seiner beiden Regimenter führte zunächst nach Gibraltar, von dort in die portugiesische Kolonie São Salvador in Brasilien, einem Zentrum des Sklavenhandels, und schließlich weiter nach Madras, seinem eigentlichen Ziel, erläutert Dr. Steffen Arndt. „Dort traf er auf eine exotische Landeskultur, einen Kontinent im Umbruch und war Zeuge historischer Ereignisse, die die Kolonialgeschichte Indiens entscheidend prägen sollten.“ Über diese fremden Welten und seinen europäischen Blick darauf berichtet von Wangenheim in seinem Tagebuch.
Dr. Steffen Arndt studierte Geschichte in Rostock und arbeitete in Archiven in Greifswald, Rostock und Marburg. Er ist stellvertretender Leiter des Thüringischen Staatsarchivs in Gotha und unterrichtet an der Universität Erfurt, wo er einen archivspezifischen Studiengang mitgegründet hat.
Hinweis für die Redaktionen: Die angehängte Bild-Datei der editierten Ausgabe von Wangenheims Tagebuch können Sie gerne für die Berichterstattung verwenden.
Erfurt, den 10. Oktober 2024
Kontakt: Dr. Michael Ludscheidt | Telefon: 0361/57660-22