Schulalltag in Erfurt vor achtzig Jahren
Tom Fleischhauer gibt Einblicke in Geschichte des Heinrich-Mann-Gymnasiums
PM 044/2019
Im April beging das Erfurter Heinrich-Mann-Gymnasium, Staatliches Gymnasium „Zur Himmelspforte“, seinen 175. „Geburtstag“. Schon seit 1844 besteht es als Bildungseinrichtung der Stadt. Einen Blick in die wechselvolle Geschichte der Schule wirft der Geschichtslehrer Tom Fleischhauer. Bei seinem Vortrag am Donnerstag, 6. Juni, im Evangelischen Augustinerkloster nimmt er besonders die Zeit zwischen ausgehender Weimarer Republik und Nationalsozialistischer Diktatur in den Blick. Der Abend beginnt um 19 Uhr und wird veranstaltet vom Förderverein der Bibliothek des Ev. Ministeriums. Der Eintritt ist frei.
Im Rahmen einer kleinen Jubiläumsfeier im Herbst erscheint eine Festschrift, die über die wechselvolle Geschichte der Schule berichten soll. Dazu haben fast 60 Autoren zusammen mit Tom Fleischhauer als Herausgeber verschiedene Aspekte aus drei Jahrhunderten Schule in Aufsätzen dokumentiert. Erstmals genauer beschrieben wird darin die Zeit zwischen Schulneubau (1928/1930) und Umbenennung in Heinrich-Mann-Oberschule (1951).
Fleischhauer fragt in seinem Vortrag besonders nach Aspekten des Schulalltags in dieser Zeit und Erinnerungen von damaligen Schülern. Erstmals vorgestellt werden sollen die Namen von jüdischen Schülern, die die Schule besuchten und auch ein besonderes Dokument wird eine Rolle spielen – der Klassenbrief, ein „Erinnerungsbuch der ehemaligen 8b/1942 der Himmelspforte“. Darin wird auch über die Zeit des Zweiten Weltkriegs berichtet. Das Buch wurde in einem Internet-Auktionshaus entdeckt und konnte mit großer Unterstützung des Stadtarchivs und von Privatpersonen für das Erfurter Stadtarchiv angekauft werden.
Erfurt, den 3. Juni 2019
Kontakt: Dr. Michael Ludscheidt, Telefon: 0361/57660-22