Was Bibliotheken über ihre Besitzer sagen
Vortrag über den aus Erfurt stammenden Heinrich Kellner im Ev. Augustinerkloster
PM 031/2024
Zeige mir deine Bibliothek, und ich sage dir, wer du bist: Büchersammlungen sagen oft viel über ihre Besitzer aus. Die Germanistin und Kunsthistorikerin Dr. Michaela Schedl hat die Bibliothek von Heinrich Kellner unter die Lupe genommen. Sie stellt ihre Forschungsergebnisse am Donnerstag, 18. April, um 19 Uhr im Ev. Augustinerkloster vor. Kellners Familie stammte aus Erfurt und siedelte im 16. Jahrhundert nach Frankfurt über. Zu dem Vortrag lädt der Förderverein der Bibliothek des Ev. Ministeriums herzlich ein. Der Eintritt ist frei.
Die Stadt Erfurt wurde im frühen 16. Jahrhundert von Schulden geplagt. Der Ratsherr Heinrich Kellner wurde 1510 als Symbolfigur für diese Misere gehängt. Ein Teil von Kellners Verwandtschaft siedelte wenig später als Kaufleute nach Frankfurt am Main über. Dort wurde Kellners Großenkel, der namensgleiche Heinrich Kellner (1536-1589), zur bekanntesten Figur der wohlhabenden Familie. „Der promovierte Jurist vertrat seit 1574 die Stadt Frankfurt in der bedeutenden Funktion als Stadtadvokat in rechtlichen, aber auch politischen Angelegenheiten, etwa auf Reichstagen und gegenüber Nachbargebieten“, so Schedl. „Kellners vielfältige Interessen über die Jurisprudenz hinaus sind aus seiner Privatbibliothek ablesbar.“
Michaela Schedl studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Frankfurt und und London. Sie arbeitet freiberuflich als Kunsthistorikerin, unter anderem als freie Autorin und als Sachverständige für den Kunstmarkt. Sie lebte in Frankfurt, der französischen Schweiz, London, Mailand und Bozen und wohnt jetzt in Tübingen.
Erfurt, den 11. April 2024
Kontakt: Dr. Michael Ludscheidt | Telefon: 0361/57660-22