Eine Reformatoren-Freundschaft in Erfurt
Abend über Johannes Lang und Justus Jonas im Augustinerkloster
PM 096/2019
Wenn man an Reformation und an Erfurt denkt, dann kommt einem zuerst Martin Luther in den Sinn. Doch es gab noch einige weitere Theologen, die sich zusammen mit Luther für die Reformation eingesetzt haben. Dazu gehören Johannes Lang (1487 bis 1548) und Justus Jonas (1493 bis 1555). Über beide ist viel weniger bekannt als über Luther. Licht ins Dunkel bringt ein Vortrag im Evangelischen Augustinerkloster am Donnerstag, 21. November. Er findet um 19 Uhr im Bibliothekssaal statt. Prof. Dr. Andreas Lindner von der Universität Erfurt spricht über die Freundschaft von Jonas und Lang und ihren Einsatz für die Reformation. Dazu lädt der Förderverein der Bibliothek des Ev. Ministeriums ein. Der Eintritt ist frei.
Lindner vergleicht in seinem Vortrag die Biographien von Justus Jonas und Johannes Lang. Er stellt fest, dass sie als Reformatoren ein sehr unterschiedliches Profil entwickelten. Trotzdem verband sie eine lebenslange Freundschaft. Sie resultiert daraus, dass sie sich mit der Erfurter Universität und dem Erfurter Humanismus den geistigen Horizont teilten, in dem sie zu Persönlichkeiten heranreiften. „Darüber hinaus kommen ganz individuelle Facetten hinzu, die sich aber nur noch einseitig erhellen lassen“, so Lindner. Grund: zwar sind 26 Briefe von Jonas an Lang aus dem Zeitraum 1519 bis 1547 erhalten, aber kein einziger von Lang an Jonas. Der Vortrag versucht, diese Beziehung nachzuzeichnen: im Dienst der gleichen Sache und doch in zwei ungleichen Lebensläufen.
Dr. Andreas Lindner ist Professor am Martin-Luther-Institut der Universität Erfurt. Er beschäftigt sich vor allem mit der Geschichte der Reformation und der Kirchen- und Theologiegeschichte der Frühen Neuzeit.
Erfurt, den 18. November 2019
Kontakt: Dr. Michael Ludscheidt, Telefon: 0361/57660-22